Die SPD ist stolz auf die Lahnsteiner Geschichte. Deshalb freute sie sich, dass der Lahnsteiner Altertumsverein mit der Stadt Lahnstein einen Vortrag veranstaltete, der die Verleihung der Stadtrechte vor 700 Jahren zum Thema hatte. Herr Prof. Dr. Dr. Gerhard Fouquet von der Universität Kiel hielt daher vor zahlreichen Gästen in den Konferenzräumen der Stadthalle einen sehr informativen Vortrag mit dem Titel ´700 Jahre Stadtrechte in Ober- und Niederlahnstein im Rahmen der Gründungen kleinerer Städte im mittelrheinischen Raum´.
Oberlahnstein war damals Reichsbesitz und gehörte unter Otto II. (973-983) zum Erzbistum Mainz. Somit war es die nördlichste Besitzung von Kurmainz. Um 1310 wurden die Mainzer Rechte am Bopparder Friedezoll nach Oberlahnstein verlegt und das heutige Martinsschloss, das eigentlich eine Zollburg ist, gebaut. Dadurch wuchs die Bedeutung des Ortes stark und 1324 bekam Oberlahnstein die Stadtrechte verliehen. Damals lebten nur knapp 700 Menschen in Oberlahnstein. Niederlahnstein, so Prof. Fouquet, war dagegen zu der Zeit deutlich kleiner und sehr dörflich geprägt. Man begann mit dem Bau einer Stadtbefestigung mit massiven Türmen, die die Martinsburg als Zollstation integrierte. Ein besonderes Ereignis in der der Geschichte von Oberlahnstein mit Bedeutung für das gesamte Reich ereignete sich um 1400, als König Wenzel von den vier Kurfürsten vor den Toren der Stadt per Beschluss abgesetzt wurde. Daran erinnert seitdem in Oberlahnstein im heutigen Rheinquartier eine Kapelle, die Wenzelskapelle genannt wird. Die SPD Lahnstein dankt für den sehr informativen Vortrag, dem sich im Laufe des Jahres weitere Veranstaltungen des Altertumsvereins in der Hospitalkapelle anschließen werden. Im Jahr 2025 wird dann das eigentliche Jubiläum mit einem Stadtfest gefeiert. Vor hundert Jahren wurde im Übrigen eine solche Feier zum 600jährigen Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte auch um ein Jahr verschoben. Damals nicht wegen Verkehrsproblemen, sondern wegen der Weltwirtschaftskrise.