60 Minuten zu kommunaler Gesundheitsversorgung mit Bundestagsabgeordneter Dr. Tanja Machalet

Veröffentlicht am 13.11.2023 in Aktuell

Die letzte Veranstaltung der SPD Rhein-Lahn befasste sich mit dem aktuellen Thema kommunaler Gesundheitsversorgung. Der zugehörige Referentenentwurf, der aktuell in den Gremien auf Bundesebene diskutiert wird, stellt einige Neuerungen im Bereich flächendeckender medizinischer Versorgung in Aussicht. Wenngleich es sich bisher noch nicht um ein konkretes Gesetz handelt, war es den Vertreterinnen und Vertretern der SPD Rhein-Lahn daran gelegen, frühzeitig zu informieren und in den gemeinsamen Diskurs zu treten.

Daher hatte die SPD zu dieser 60 Minuten-Veranstaltung die Bundestagsabgeordnete des Rhein-Lahn-Kreises, Dr. Tanja Machalet, eingeladen, die in ihrem Input-Vortrag die wesentlichen Punkte des Referentenentwurfs darlegte. Der wohl wichtigste Aspekt ist die geplante Sicherstellung einer zukunftsfesten wohnortnahen ärztlichen Versorgung, in Zukunft als kommunale Pflichtaufgabe zu verankern. Dies würde bedeuten, dass den Landkreisen und Kommunen damit eine völlig neue Aufgabe zuteilwird, die vor allem im ländlichen Raum, eine Herausforderung darstellt.

Mit dem Gesetz sollen Leistungen, Qualität und Transparenz in der Versorgung verbessert werden, Netzwerke sollen gestärkt und niederschwellige Angebote für die Bürgerinnen und Bürger in näherer Umgebung zum Wohnort geschaffen werden.

Von diesen Angeboten, in Form von „Gesundheitskiosken“, Primärversorgungszentren und der Etablierung von Gesundheitsregionen, verspricht sich das Bundesgesundheitsministerium eine deutliche Verbesserung der aktuell herausfordernden Lage.

Auch bei den Gesundheitskiosken, die vor allem in sozial benachteiligten Regionen etabliert werden und von einer Pflegefachkraft geleitet werden soll, handelt es sich um ein solches niedrigschwelliges Angebot, die von den Landkreisen gemeinsam mit den Landesverbänden der gesetzlichen Krankenkassen errichtet werden sollen. „Wir geben den Kommunen damit neue Instrumente an die Hand, um qualitativ hochwertige medizinische Versorgung flächendeckend zu gewährleisten“, so Tanja Machalet. Dabei stehe der Fahrplan zur Umsetzung auch noch nicht im Detail fest. Der Entwurf, so Machalet, würde auch erst nächstes Jahr im Bundestag zur Beratung anstehen. Jörg Denninghoff, der als Landrat des Rhein-Lahn-Kreises an erster Stelle für eine solche Umsetzung zuständig wäre, betonte in der Diskussion, dass man darauf achten solle, klare Zuständigkeiten im Gesetz zu verankern und die Verbandsgemeinden nicht außer Acht zu lassen, die es ja nicht in jedem Bundesland gibt, aber in Rheinland-Pfalz eben einen wichtigen Teil der kommunalen Familien bilden.

Auf die Fragen, welche Kosten auf die Menschen zukämen, die diese Angebote in Anspruch nehmen wollten, konnte die Abgeordnete beruhigend sagen, dass keinerlei zusätzliche Kosten auf Patientinnen und Patienten zukommen würden. Die Kosten dieser neuen medizinischen Angebote werden laut Entwurf zu 75 % von den gesetzlichen Krankenversicherungen getragen, 20 % würden die Kommunen übernehmen und 5 % die privaten Krankenversicherungen.

Um die qualitativen Standards der Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, solle das Gesetz und seine Auswirkungen stetig evaluiert werden und besonders sei darauf zu achten, dass kein neues „Bürokratiemonster“ erschaffen wird.

Die Abgeordnete führte außerdem aus, dass es in den meisten Städten bereits so sei, dass die Menschen kaum noch bei jedem Arztbesuch denselben Arzt oder dieselbe Ärztin zu Gesicht bekämen. Von dieser Vorstellung müsse man sich auch im ländlichen Raum verabschieden. Denn die Personalgewinnung und die Ansiedlung von Hausärzt*innen ist schon seit Jahren schwierig und es gebe keinen Grund zur Annahme, dass sich dies in den nächsten Jahren signifikant ändert.

„Das Thema begegnet uns überall. Auf Bürgerstammtischen, bei Ortsterminen, in Bürgersprechstunden oder auf der Straße“, so der damals noch amtierende Kreisvorsitzende Mike Weiland. „Die Menschen erwarten von uns, dass wir für dieses dringende Problem eine Lösung finden und wenn das Konzept der Bundesregierung hier endlich Druck vom Kessel nimmt, sind wir als kommunale Familie gerne bereit, uns nach allen Kräften miteinzubringen und zu unterstützen“.

Nachdem Tanja Machalet die vielen Fragen und Anregungen aus den Reihen der Zuhörerschaft beantwortet hatte, waren die 60 Minuten auch schnell vorbei. Man werde die politischen Vertreter*innen im Rhein-Lahn-Kreis bei diesem Thema auf dem neusten Stand halten, doch für den Moment kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die Art und Weise der medizinischen Versorgung vor einem großen Umbruch steht.

 

Herzlich Willkommen!

Liebe Bürgerinnen und Bürger,            

wir freuen uns, dass Sie auch im Internet den Weg zu uns gefunden haben und sich Zeit nehmen, sich über unsere erfolgreiche Arbeit zu informieren.

Aus erster Hand erhalten Sie einen Einblick in aktuelle kommunale Themen der Kreispolitik sowie unsere Ideen zur erfolgreichen Weiterentwicklung unserer schönen Heimat mit den beiden UNESCO-Welterben "Limes" und "Oberes Mittelrheintal".

Über unser Informationsangebot hier im Internet hinaus finden Sie mit unserer Pressearbeit sowie im Sozialen Netzwerk Facebook unter "SPD Rhein-Lahn" weitere Möglichkeiten, sich einen Überblick über unsere Arbeit zu verschaffen.

Selbstverständlich können Sie auch jederzeit mit uns in den persönlichen Dialog treten. Schreiben Sie uns eine Mail, sprechen Sie uns an - machen Sie einfach bei uns mit!

SPD Rhein-Lahn - das steht für zukunftsorientierte und innovative Kommunalpolitik zum Wohle und gemeinsam mit den Menschen in unserem Kreis. Wir möchten mit Ihnen Politik gestalten und mit Ihren guten Ideen Neues anstoßen. Wir freuen uns über Ihre Anregungen!

Seien auch Sie dabei, lassen Sie uns die Zukunft gemeinsam gestalten! Und nun viel Vergnügen beim Blättern in unseren Seiten.

Ihr

Manuel Liguori

Vorsitzender der SPD Rhein-Lahn

Nachrichten

12.11.2023 15:05 Scheer / Hümpfer / Rimkus zur EnWG-Novelle
EnWG-Novelle: Meilenstein der Energiewende Der Bundestag verabschiedete am 10.11.23 die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Damit werden die Erneuerbaren Energien weiter gestärkt und der Aufbau eines Wasserstoff-Leitungsnetzes angegangen. Für die SPD-Fraktion im Bundestag ist die Novelle ein Meilenstein der Energiewende. Nina Scheer, klima- und energiepolitische Sprecherin:„Die heute verabschiedete Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes enthält einschneidende Maßgaben für die… Scheer / Hümpfer / Rimkus zur EnWG-Novelle weiterlesen

02.11.2023 18:34 Dirk Wiese zum Verbot der Terrororganisation Hamas und des internationalen Netzwerks Samidoun
Antisemitismus bekämpft man mit konsequentem Handeln Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die angekündigten Betätigungsverbote für die Terrororganisation Hamas und die Vereinigung ‘Samidoun’ erlassen. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sieht darin ein starkes Signal. „Vereine und Organisationen, die den Staat Israel auslöschen wollen oder deren Programmatik antisemitisch ist, haben kein Existenzrecht in Deutschland. Ich begrüße ausdrücklich, dass Bundesinnenministerin Nancy… Dirk Wiese zum Verbot der Terrororganisation Hamas und des internationalen Netzwerks Samidoun weiterlesen

02.11.2023 09:24 Schmidt/Wiese zu den Kabinettsbeschlüssen erleichterter Zugang zum Arbeitsmarkt und Schleusungen
Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern, Schleusungen wirksam bekämpfen Das Kabinett hat heute zentrale Maßnahmen für eine erleichterte Arbeitsaufnahme von Geflüchteten beschlossen und somit den Grundstein für eine erfolgreiche und nachhaltige Integrationspolitik gelegt. Gleichzeitig wird künftig härter gegen Schleusungskriminalität vorgegangen. Dagmar Schmidt, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion: „Die beste Integrationsmaßnahme ist die Integration in den Arbeitsmarkt. Viele Menschen,… Schmidt/Wiese zu den Kabinettsbeschlüssen erleichterter Zugang zum Arbeitsmarkt und Schleusungen weiterlesen

01.11.2023 17:25 Eichwede / Droßmann zum Kabinettsbeschluss Völkerstrafrecht
Am 01.11.23 hat das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf zur Fortentwicklung des Völkerstrafrechts beschlossen. Mit diesem Gesetz wollen wir unsere Völkerstrafverfahren in Deutschland noch besser machen. Wir freuen uns, diesen Gesetzentwurf nun im Parlament zu beraten, denn die Fortschritte sind immens: So sollen die Rechte von Opfern weiter gestärkt und queere Menschen explizit unter den Schutz des… Eichwede / Droßmann zum Kabinettsbeschluss Völkerstrafrecht weiterlesen

30.10.2023 16:54 Dennis Rohde (SPD) zur Steuerschätzung
Spielräume eng – Herausforderungen groß Trotz Konjunkturflaute prognostizieren die Steuerschätzer minimale Mehreinnahmen. Dennis Rohde erklärt, was das für die Haushaltsberatungen bedeutet. „Die Zahlen der Steuerschätzung sind keine Überraschung, aber verdeutlichen nochmals, unter welch enormem Druck dieses Jahr die Haushaltsverhandlungen geführt werden müssen. Die Spielräume sind eng, aber die Herausforderungen groß. Gemeinsam mit den Koalitionspartnern werden… Dennis Rohde (SPD) zur Steuerschätzung weiterlesen

Ein Service von info.websozis.de