Den letzten Samstagabend verbrachten einige unserer Gemeindeverbandsmitglieder auf Einladunng von Kreistagsfraktionsvorsitzenden Carsten Göller im Kino-Center Nastätten.
Ralf Holl empfing die Gäste, darunter die Gemeinderatskandidaten Thomas Scholl und Rebecca Dewald, sowie der SPD-Kandidat für das Amt des Stadtbürgermeisters Marco Ludwig, in seinem Betrieb und führte sie zunächst zum Büroraum, um die Steuerung der Vorstellungen und die Vernetzung zu weiteren Arbeitsplätzen zu erklären.
Dem kurzen technischen Einstieg folgte ein Überblick über die Geschichte des Familienunternehmens. Holl erzählte von seinem Engagement für den Betrieb noch vor der Übernahme 1997 und nannte die Einrichtung des Dolby Surround Systems nur als eines von vielen Beispielen für seine innovative Arbeit im Kino.
Nicht nur der Kinobetrieb war Thema an dem Abend.
Nach der Betriebsbesichtigung erzählte Ralf Holl von seinen Tätigkeiten im Gesamtverband der Kinobetreiber in Wiesbaden, die unter anderem auch hier mit der Übernahme des Themas Digitalisierung des Kinos von Innovation geprägt sind.
2008 stellte er verschiedene 3D-Systeme vor, die in die deutschen Kinos kommen sollten. 2009 folgte die Digitalisierung seines eigenen Betriebes und die Abschaffung analoger Vorstellungen.
Nach dem Erfolg des Onlineticketverkaufs bei den Kunden ist nun das Thema der digitalen Kundenansprache aktuell.
Dabei beteiligt sich Ralf Holl an dem Vorhaben in einer Genossenschaft von Kinobetreibern zusammenzuarbeiten, um mit den großen deutschen Kinoketten konkurrieren zu können.
Der Besuch beinhaltete aber auch einen Appell an die Politik:
Vor allem der Wegzug von jungen Leuten aus der Region sorgt für sinkende Besucherzahlen und erschwert somit den Bestand unseres örtlichen Kinocenters. Die Filmrechte auf dem Land werden immer teurer, dabei sinken mit den Besucherzahlen auch die Einnahmen.
Konkret heißt das, dass nicht nur für den Fortbestand dieses Betriebes Egagement aufgebracht werden soll für einen Ausbau der Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in Nastätten für Jugendliche und junge Erwachsene. Beispielsweise würde ein umfangreicheres gastronomisches Angebot wie ein Café oder eine Kneipe die zur Verfügung stehenden Einrichtungen wie das Kino attraktiver machen sowie das Erlebnis selbst in der Stadt für den Besucher richtig lohnenswert machen.
Mit diesem Appell gehen die Gäste nun zurück in den Kreistag und Gemeindeverband. Die Besichtigung und das anschließende Gespräch über politische Zusammenhänge im Bestehen des Betriebes und einem Brainstorming zur Förderung von Kinos in ländlichen Regionen haben viele präzise Eindrücke hinterlassen, die mit den Besuchern als wertvolle Informationen in die politischen Instanzen gehen.